Wolf

Der Wolf (Canis lupus) war in der Schweiz über hundert Jahre lang ausgestorben, seit 1995 sind hierzulande jedoch wieder Wölfe anzutreffen. Zurzeit leben gemäss Schätzung des BAFU ca. 40 Einzelwölfe und zwei bestätigte Wolfsrufdel  in der Schweiz. Das erste in der Schweiz nachgewiesene Rudel ist 2012 im Berggebiet von Calanda entstanden. Mittlerweile ist ein zweites Rudel im Kanton Tessin bestätigt und ein Wolfspaar im Kanton Wallis. Die in der Schweiz lebenden Wölfe stammen von der italienischen Wolfspopulation aus den Abruzzen und sind ausschliesslich durch Einwanderung in der Schweiz wieder heimisch geworden.

Während der Sömmerungszeit ist das Risiko für Schäden am höchsten, es gibt jedoch vermehrt Risse auf Herbst- und Frühjahrsweiden. Die meisten Angriffe ereignen sich während der Nacht und/oder bei eher schlechtem Wetter. Durch eine der Situation angepasste Anwendung von Herdenschutzmassnahmen (Behirtung, Zäune, Schutzhunde) können die Schäden begrenzt werden. Da sich die Wolfspräsenz zunehmend flächendeckend zeigt wurde die Schweiz geografisch in verschiedene Risikozonen eingeteilt.

Die Risse durch Wölfe betragen Jährlich zwischen 200 und 300 Nutztiere. Vor allem Schafe und Ziegen werden vom Wolf gerissen, vereinzelt sind auch Rindvieh oder Esel betroffen.

Aktuell  bereitet das BAFU im Auftrag des Bundesrates einen Vorschlag zur Revision der eidgenössischen Jagdverordnung vor, um den Abschuss des Wolfes unter bestimmten Bedingungen zu erleichtern.  Trotz des internationalen Schutzstatus können in der Schweiz Wölfe, die zu grosse Schäden an Nutztieren verursachen, auch unter der aktuell gültigen Jagdverordnung und nach erfolgter Abschussbewilligung legal abgeschossen werden. Das Bundesamt für Umwelt (BAFU) hat dazu ein Konzept als Vollzugshilfe für die Kantone erstellt.