Turbo-Fladry Zäune: eine alternative Herdenschutzmassnahme im Praxistest
Die Grundlage dieser Methode kam bereits im Mittelalter für die Wolfsjagd zur Anwendung und wurde später angepasst. Heute beruht die abschreckende Wirkung des Turbo Fladry:
1. auf der Wirkung des elektrischen Stroms, der durch den Draht fließt (in einer Höhe von 40-55 cm über dem Boden);
2. dem Prinzip der Neophobie der Wölfe, d. h. der Angst vor allem Neuen oder Unbekannten.
Die Turbo-Fladry sind eine Notfallmassnahme und sollen nicht länger als 6 Wochen auf derselben Weide eingesetzt werden.
Im Kanton Waadt und bei nachgewiesener Wolfspräsenz, wurden in der Saison 2023-24 etwa fünfzehn Weiden mit Turbo Fladry ausgestattet. Während dieses Zeitraums wurden auf diesen Weiden keine Angriffe verzeichnet. Die Entwicklung und Produktion der Turbo Fladry konnte in Zusammenarbeit mit «Kompass Arbeitsintegration» realisiert werden.
Das Projekt «Wolves and Cattle» hat zum Ziel, neue wissenschaftliche Erkenntnisse zu gewinnen, insbesondere über die Raumnutzung des Wolfes auch in Landwirtschafts-zonen, die Faktoren, die zu Übergriffen auf Rinder führen, die Reaktionen und Verhaltensänderungen der Rinder im Zusammenhang mit der Anwesenheit des Wolfes und schliesslich die Bewertung und Erprobung von Massnahmen zum Schutz der Herden. Diese Aktivitäten zielen darauf ab, eine konfliktarme Koexistenz zu unterstützen.
Das Projekt wird von der Stiftung KORA durchgeführt. AGRIDEA ist für den Teil «praktische Lösungsansätze» zuständig.