Verdacht auf Streunen oder Wildern

Selbstverständlich sollten auch Herdenschutzhunde nicht streunen oder gar wildern. Dabei gilt es folgende Punkte zu beachten:

- Streunen: Es ist normal, dass sich Herdenschutzhunde nicht immer nur direkt bei der Herde aufhalten, sondern ein gewisses Erkundungsverhalten zeigen. Somit können diese Hunde für kürzere Zeit auch mehrere hundert Meter abseits ihrer Herden angetroffen werden, ohne dass es sich hierbei um eigentliches Streunen handelt. Ein solches Verhalten zeigen Herdenschutzhunde zudem oftmals sehr ausgeprägt, wenn sie mit ihren Nutztieren in eine neue Umgebung kommen.

- Wildern: Die Funktionsweise von Herdenschutzhunden beruht u.a. auf ihrem "misstrauischen" Charakter und ihrer hohen Aufmerksamkeit allem Fremden gegenüber. So werden diese Hunde in den meisten Fällen auch keine unbekannten Tiere bei ihrer Herde dulden. Selbstverständlich ist das Abwehrverhalten gegenüber Räubern am ausgeprägtesten, aber auch andere Wild- und sogar Nutztiere werden im Normalfall aus der Herde vertrieben. Somit kann es durchaus sein, dass Herdenschutzhunde z.B. Gämsen von "ihrer" Alp verjagen - dabei dürfen sie diesen jedoch nicht über längere Strecken folgen. Je nach Verhalten der fremden Tiere, können Herdenschutzhunde diese in Ausnahmefällen im Kontext der Herde verletzen oder gar töten. Dies ist keineswegs wünschenswert, muss aber als normales Verhalten dieser Hunde in Kauf genommen werden.

Besteht der Verdacht, dass Herdenschutzhunde streunen oder wildern, so empfiehlt sich deren Überwachung mittels spezieller GPS-Halsbändern. Die Fachstelle Herdenschutzhunde verfügt über solche Halsbänder und wertet entsprechende Daten aus. Die Interpretation der Daten wird in Form von Gutachten festgehalten. Bewahrheitet sich der Verdacht, so kann die Fachstelle Handlungsempfehlungen abgeben.