Allgemeines

Hirtinnen und Hirten sind verantwortlich für das Wohlergehen der Herde, sie sind bei jedem Wetter draussen bei den Tieren und arbeitet sieben Tage die Woche. Der Qualität der Hirtenarbeit wurde in der Schweiz lange Zeit zu wenig Beachtung geschenkt.

Sie legt jedoch die Basis für die Kontrolle der Tiere, die Überwachung des Gesundheitszustandes, eine nachhaltige und optimale Nutzung der Weidegebiete, sowie den Schutz der Herde vor Raubtieren. In der Schweiz sind Hirten während zwei Perioden im Einsatz:

  • Sömmerungszeit, Alp
  • Winterweide

Sind Grossraubtiere anwesend, ist die Präsenz eines Hirten eine gute Ausgangslage, um die nötigen Schutzmassnahmen in der Praxis umsetzen zu können. Wichtig ist, dass die Herde gut geführt werden kann und sich nicht über zu grosse Flächen verteilt - ansonsten können auch Schutzhunde die Herde nicht effizient beschützen. Insbesondere in der Nacht sollte die Herde gut zusammengehalten werden können, sei es mit Hilfe eines Nachtpferchs oder durch kontrollierte Übernachtung  der Herde. Diese Massnahmen sind arbeitsintensiv und verlangen je nach Herdengrösse mehrere Arbeitskräfte und Hunde. Zudem steigt die psychische Belastung des Hirten durch die Anwesenheit von Grossraubtieren, da auch ein guter Hirte bei schlechtem Wetter in schwierigem Gelände nicht immer alle Tiere konstant unter Kontrolle halten kann.


Im Gegensatz zur Schweiz gibt es in Frankreich und Deutschland schon seit langem Hirtenausbildungen mit offizieller Berufsbezeichnung. Seit 2009 wird jedoch auch in der Schweiz die modulartig aufgebaute "Schweizerische Schafhirtenausbildung" von AGRIDEA in Zusammenarbeit mit drei landwirtschaftlichen Schulen auf deutsch und französisch angeboten und weiterentwickelt.